Flugtickets für Geschäftsreisende können kostenlos umgebucht werden, damit die Fluggäste flexibel auf frühere oder spätere Flüge wechseln können. In Folge dessen erscheinen zahlreiche Fluggäste nicht zu dem von ihnen gebuchten Flug (im Fliegerjargon: No Shows) und die Fluggesellschaften müssen mit Verlusten durch schlecht ausgelastete Flüge rechnen.
Um diesem Problem entgegenzuwirken, greifen die Fluggesellschaften zu der Technik der Überbuchung: Es werden mehr Tickets verkauft als Plätze zur Verfügung stehen. Dabei besteht das Risiko, dass Fluggäste auf ihrem gebuchten Flug keinen Platz mehr bekommen. Bei richtiger Anwendung bleibt dieses Risiko jedoch überschaubar, und die Fluggesellschaft kann Verluste durch mangelnde Auslastung verringern. Die Umwelt profitiert ebenfalls von diesem Verfahren.
Beispiel
Auf einer täglich operierenden Fluglinie wird eine Maschine mit 100 Plätzen eingesetzt. Typischerweise gibt es 20% No Shows auf diesem Flug. Die Zufallsgröße X beschreibt die Anzahl der tatsächlich erscheinenden Fluggäste an einem bestimmten Tag.

Aufgaben
- Stelle die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Zufallsgröße X aus dem Beispiel wie abgebildet auf dem GTR dar.
Tipps:- Nutze im Menu 2, in der List1 die Funktion OPTN LIST SEQ(x,x,60,100,1)
- Stelle GRAPH1 auf die Funktion Hist ein.
- Zeichne den Graphen mit Start: 60 und Width 1
- Erläutere an Hand des Graphen, warum eine Buchung mit 100 Tickets bei 100 Plätzen weder für die Fluggesellschaft, noch für die Umwelt zuträglich ist.
- Schlage eine alternative Strategie für die Fluggesellschaft vor, die zu einer besseren Auslastung führen kann. Stelle die Verteilung der Zufallsgröße graphisch dar.
Die Fluggesellschaft muss eine Gratwanderung durchführen, mit den sich widersprechenden Zielen, die Auslastung zu maximieren aber gleichzeitig die Kundenzufriedenheit zu erhalten, indem nicht zu vielen Fluggästen kein Platz mehr angeboten wird. Die Gesellschaft möchte so viele Tickets verkaufen, dass das Risiko, Fluggästen keine Plätze mehr anbieten zu können, geringer als 5% (bzw. 1%) wird.
- Bestimme eine ideale Anzahl n von Tickets, so dass die Wahrscheinlichkeit P_{0,8; n}(X > 100) gerade unter dem geforderten Risiko von 5% (bzw. 1%) bleibt. Berechne die dazu gehörige erwartete Auslastung der Maschine.
Tipps:- Diese Aufgabe lässt sich durch systematisches Probieren mit der kumulierten Binomialverteilung lösen.
- Nutze im Menu 2 die Funktion DIST BINOMIAL Bcd variiere die Zahl n der Tickets.
- Dokumentiere unbedingt den Prozess des systematischen Probierens, indem du die ideale Anzahl n der Tickets notierst mit der zugehörigen Wahrscheinlichkeit P_{0,8; n}(X > 100) . Notiere ebenfalls n-1 und n+1 mit den zugehörigen Wahrscheinlichkeiten.
Hinweis: Ab dem Abitur 2021 weisen Stochastikaufgaben einen geringeren Umfang auf mit nur noch 20 statt 40 Bewertungseinheiten.
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