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Trans­for­ma­tio­nen von Funk­ti­ons­gra­phen – Ver­schie­ben, Stre­cken, Spiegeln

In der zen­tra­len Klau­sur aber auch im Abitur kom­men immer wie­der Auf­ga­ben vor, in denen der Funk­ti­ons­graph ver­scho­ben, gestreckt, gestaucht oder gespie­gelt wird. Dabei ver­än­dert sich der Graph und der Funktionsterm.

Einige die­ser Trans­for­ma­tio­nen ken­nen wir von den Para­beln aus der 9. Klasse. Wir wol­len diese Tech­ni­ken auf ganz­ra­tio­nale Funk­tio­nen erweitern.

Wir betrach­ten als Bei­spiel die ganz­ra­tio­nale Funktion . 

f(x)=x^3-2\cdot x^{2}+1.

Auf­ga­ben

  1. Nutze das Funk­tio­nen­la­bor unten und beob­achte, wie sich die ein­zel­nen Zah­len auf den Graph aus­wir­ken. Notiere dir Merk­re­geln im Heft, kon­trol­liere mit den ver­steck­ten Regeln wei­ter unten im Beitrag. 
Bewege die Schie­be­reg­ler für die Para­me­ter a, b, d und e. Tippe ⟳ zum zurücksetzen. 

Betrachte wie­der die Funk­tion f(x)=x^3-2\cdot x^{2}+1 und notiere die Funk­ti­ons­terme f_{neu}(x) im Heft, die ent­ste­hen, wenn du fol­gende Trans­for­ma­tio­nen mit dem Gra­phen der Funk­tion f(x) durch­führst. Kon­trol­liere mit dem GTR.

  1. Ver­schiebe den Graph um 2 Ein­hei­ten nach oben.
  2. Ver­schiebe den Graph um 1 Ein­heit nach unten und um 3 Ein­hei­ten nach links.
  3. Stau­che den Graph um den Fak­tor \frac{1}{2} längs der y‑Achse und ver­schiebe dann um 1 Ein­hei­ten nach unten. Beachte die Rei­hen­folge der Trans­for­ma­tio­nen. Was pas­siert, wenn du erst ver­schiebst und dann stauchst.
  4. Stau­che den Graph um den Fak­tor 2 längs der x‑Achse (das ist neu, siehe unten). 
  5. Notiere im Heft, durch wel­che Trans­for­ma­tio­nen die fol­gen­den Gra­phen der Funk­tion f_{neu} aus dem Graph der Funk­tion f(x) her­vor­ge­gan­gen sind. Notiere auch die zuge­hö­ri­gen Funktionsterme.

Hin­weis: Bei 6 a) bis c) wer­den immer zwei Trans­for­ma­tio­nen kom­bi­niert. Bei 6 d) gibt es nur eine Transformation.

Tipps: Du kannst die Ver­schie­bun­gen, Stre­ckun­gen bzw. Spie­ge­lun­gen am bes­ten an den Extrem­punk­ten erkennen:

  • Ver­än­dert sich nur die Lage von HP und TP: Dann ist es eine Verschiebung. 
  • Ver­än­dert sich der Abstand von HP und TP: Dann gibt es eine Stre­ckung bzw. Stau­chung in x- oder y‑Richtung.
  • Wird aus einem HP ein TP und umge­kehrt: Dann gibt es eine Spieg­lung an der x‑Achse.
  • Ver­tau­schen HP und TP ihre Rei­hen­folge (rechts ⇆ links), gibt es eine Spie­ge­lung an der y‑Achse.

Die ver­scho­bene Funk­tion ent­steht durch Addi­tion einer Zahl \textcolor{#ff6600}{e} zum Funk­ti­ons­term von f(x) :

f_{neu}=f(x)+\textcolor{#ff6600}{e}\\[5pt]
f_{neu}=x^3-2\cdot x^2+1+\textcolor{#ff6600}{e}
  • \textcolor{#ff6600}{e} > 0 : Ver­schie­bung nach oben,
  • \textcolor{#ff6600}{e} < 0 : Ver­schie­bung nach unten.
  • Beachte, dass beim Ver­schie­ben längs der y‑Achse die Extremstel­len (d.h. die x‑Werte der Extrema) unver­än­dert blei­ben. Die Nullstel­len und die Extremwerte (y‑Werte) ver­än­dern sich aber.

Die gestreckte/gestauchte Funk­tion ent­steht durch Mul­ti­pli­ka­tion eines Streck­fak­tors \textcolor{#0000ff}{a} \ne 0 zum Funk­ti­ons­term von f(x) :

f_{neu}=\textcolor{#0000ff} {a\cdot }f(x)\\[5pt]
f_{neu}=\textcolor{#0000ff}{a\cdot }(x^3-2\cdot x^2+1)
  • |\textcolor{#0000ff}{a}| >1 streckt den Graph,
  • 0<|\textcolor{#0000ff}{a}|<1 staucht den Graph,
  • \textcolor{#0000ff}{a}<0 spie­gelt den Graph zudem an der x‑Achse.
  • Beachte, dass beim Strecken/Stauchen längs der y‑Achse die Extremstel­len (d.h. die x‑Werte der Extrema) und die Nullstel­len unver­än­dert bleiben.

Die ver­scho­bene Funk­tion ent­steht durch Sub­trak­tion einer Zahl \red d von jedem vor­kom­men­den x im Funk­ti­ons­term von f(x) :

f_{neu}=f(x\red{-d})\\[5pt]
f_{neu}=(x\red{-d})^3-2\cdot (x\red{-d})^2+1
  • \red d > 0 : Ver­schie­bung nach rechts,
  • \red d < 0 : Ver­schie­bung nach links.
  • Beachte, dass beim Ver­schie­ben in x‑Richtung die Zahl \red d sub­tra­hiert wer­den muss.
  • Ersetze im Funk­ti­ons­term jedes vor­kom­mende x\rightarrow (x \red{-d}) . Achte auf die Vor­zei­chen und setze immer Klam­mern.
  • Die Klam­mern müs­sen nor­ma­ler­weise nicht auf­ge­löst werden.
  • Beachte, dass beim Ver­schie­ben längs der x‑Achse die Extremwerte (d.h. die y‑Werte der Extrema) unver­än­dert blei­ben. Die Nullstel­len und die Extremstel­len (x‑Werte) ver­än­dern sich aber.

Die gestreckte/gestauchte Funk­tion ent­steht durch Divi­sion jedes vor­kom­men­den x im Funk­ti­ons­term von f(x) durch einen Streck­fak­tor \textcolor{#00a000} {b}\ne 0 :

f_{neu}=f\left( \frac{x}{\textcolor{#00a000} {b}} \right)\\[5pt]
f_{neu}=\left( \frac{x}{\textcolor{#00a000} {b}} \right)^3-2\cdot \left( \frac{x}{\textcolor{#00a000} {b}} \right)^2+1
  • |\textcolor{#00a000} {b}| >1 streckt den Graph,
  • 0<|\textcolor{#00a000} {b}|<1 staucht den Graph,
  • \textcolor{#00a000} {b}<0 spie­gelt den Graph zudem an der y‑Achse.
  • Beachte, dass beim Strecken/Stauchen in x‑Richtung durch den Streck­fak­tor \textcolor{#00a000} {b} divi­diert wer­den muss.
  • Ersetze im Funk­ti­ons­term jedes vor­kom­mende x\rightarrow \left( \frac{x}{\textcolor{#00a000} {b}} \right) . Achte auf die Vor­zei­chen und setze immer Klammern.
  • Die Klam­mern müs­sen nor­ma­ler­weise nicht auf­ge­löst werden.
  • Beachte, dass beim Ver­schie­ben längs der x‑Achse die Extremwerte (d.h. die y‑Werte der Extrema) unver­än­dert blei­ben. Die Nullstel­len und die Extremstel­len (x‑Werte) ver­än­dern sich aber.

Hin­weis: In vie­len Büchern wird die Stre­ckung längs der x‑Achse durch Mul­ti­pli­ka­tion mit einem „Stauch” – Fak­tor erklärt:

f_{neu}=f\left( \textcolor{#00a000} {b}\cdot x \right)\\[5pt]
f_{neu}=\left( \textcolor{#00a000} {b}\cdot x \right)^3-2\cdot \left( \textcolor{#00a000} {b}\cdot x \right)^2+1

In die­sem Fall gilt:

  • |\textcolor{#00a000} {b}| >1 staucht den Graph,
  • 0<| \textcolor{#00a000} {b}|<1 streckt den Graph. 

Merke: Stre­cken um den Fak­tor 2 bedeu­tet: x \rightarrow \left(\frac{x}{2}\right ).
Stau­chen um den Fak­tor 2 oder auf den Fak­tor \frac{1}{2} bedeu­tet: x \rightarrow ({x}\cdot {2}) .

Es erscheint merk­wür­dig, dass eine Ver­schie­bung längs der y‑Achse posi­tiv bewer­tet wird, längs der x‑Achse aber nega­tiv. Auch das Stre­cken längs der Ach­sen ist ver­schie­den. Wie kommt das?

Wir kön­nen die Trans­for­ma­tion der Gra­phen auch anders erhal­ten, indem wir die Gra­phen fest­hal­ten und das hin­ter­legte Koor­di­na­ten­sys­tem trans­for­mie­ren. Aus die­ser Per­spek­tive wird die zugrun­de­lie­gende Sys­te­ma­tik deutlicher.

Ver­schie­ben längs der y‑Achse

Stre­cken und Stau­chen längs der y‑Achse

Ver­schie­ben längs der x‑Achse

Stre­cken und Stau­chen längs der x‑Achse

Resul­tat

Die Trans­for­ma­tion eines Funk­ti­ons­gra­phen kann man sich auch als Trans­for­ma­tion des zugrun­de­lie­gen­den Koor­di­na­ten­sys­tems vor­stel­len.

Ver­schie­bung: x \rightarrow x - d;\ y \rightarrow y - e
Stre­ckung: x \rightarrow x/b;\ y \rightarrow y/a .

Der Unter­scheid zwi­schen der x‑Achse und der y‑Achse besteht darin, dass in der Funk­ti­ons­glei­chung die y‑Koordinate allein steht, wäh­rend die x‑Koordinate mehr­fach in Ter­men vor­kom­men kann. Daher kön­nen wir die y‑Koordinate leicht iso­lie­ren, die x‑Koordinate aber nicht.

Erklär­vi­deos

Bitte beach­ten

  • Herr Roe­mer ver­wen­det für alle Trans­for­ma­tio­nen den Buch­sta­ben a
  • Beim Strecken/Stauchen längs der x‑Achse mul­ti­pli­ziert Herr Roe­mer mit a.

Erklä­run­gen

Übun­gen

Am bes­ten bei 2:30 Minu­ten auf die Pause tip­pen und selbst ver­su­chen. Dann erst weiterschauen

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