Während des Einschaltens der Spule steigt die Stromstärke langsam an und nähert sich einem Grenzwert.
Beim Ausschalten der Spule entsteht eine hohe Induktionsspannung, die sogar eine Glimmlampe zum Aufblitzen bringen kann. Offenbar ist in dem Magnetfeld der Spule Energie gespeichert.
Die Speicherfähigkeit macht die Induktionsspule zu einem wichtigen Baustein für die Energiewende, denn ohne sie wäre ein Einsatz von LEDs als Lichtquelle wirtschaftlich nicht möglich.
Energieerhaltung
Wir können die Energie, die im Magnetfeld gespeichert ist, nur indirekt bestimmen, indem wir berechnen, wie sich die elektrische Energie der Stromquelle ändert. Denn, wenn die Energie im Magnetfeld zunimmt, nimmt entsprechend die Energie der Stromquelle ab. Daher bekommen wir bei unseren Rechnungen auch immer eine negative Energieänderung heraus. Im Folgenden berechnen wir die Energiemenge an verschiedenen Beispielen. Dazu ist es nützlich, die Grundlagen des Ohmschen Gestzes, der Energie und der Leistung zu rekapitulieren.
Anwendungsbeispiel: LED mit Spule
Der extrem schlechte Wirkungsgrad einer LED mit Vorwiderstand lässt sich verbessern, wenn statt des Vowiderstandes eine (ideale) Spule und eine Steuerelektronik eingesetzt wird:
Aufgaben
- Zeichne die Abbildung ins Heft.
- Begründe mit der Maschenregel, in welche Richtung die Induktionsspannung beim Einschalten ausgerichtet ist. Zeichne einen entsprechenden Pfeil. Zeichne auch die technische Stromrichtung (+ -> -) ein. Begründe, ob die LED beim Einschalten leuchtet oder nicht.
- Berechne, wie lange der Einschaltvorgang dauern muss, bis die benötigte Stromstärke von 30 mA erreicht wird [Kontrolle: t = 1,25 µs].
- Wie verhält sich die Induktionsspannung beim Ausschalten? Zeichne Pfeile am besten in einer anderen Farbe. Zeichne ebenfalls die technische Stromrichtung durch die LED ein. Sie sollte nun leuchten.
- Der Schalter bleibt für die gleiche Zeit t = 1,25 µs geöffnet. Berechne, wie sich die Stromstärke in der LED in dieser Zeit verändert. Beachte, dass die LED die Induktionsspannung auf 3V stabilisiert.
- Trage den zeitlichen Verlauf der Stromstärke graphisch auf: t‑Achse: 0 bis 2,5 µs; I‑Achse: 35 mA. Zeichne zunächst einen Ein- und Ausschaltzyklus ein.
- Der nächste Schaltzyklus muss ein anderes Timing aufweisen. Erläutere, warum der nächste Einschaltzyklus nicht erneut 1,25 µs dauern darf.
- Für Experten: Bestimme die Ein- und Auschaltzeiten so, dass in einem Zyklus von 2,5 µs die Stromstärke von 30 mA nicht überschritten wird.
[Kontrolle: t_{ein} \approx 0{,}03\mu s; t_{aus}\approx 2{,}47\mu s ]
In der technischen Anwendung ist die Steuerung noch etwas komplizierter, denn das System muss auch auf Schwankungen der Quellenspannung eingehen können. Tatsächlich wird die Stromstärke durch die LED ständig gemessen und ein elektronischer Regelkreis verändert das Timing des Ein- Auschaltzyklus so, dass diese immer konstant bleibt.
Neueste Kommentare